Start: ein Löffelbagger

Jede Geschichte hat ihren ganz speziellen Anfang – und die Berufung beziehungsweise Begabung für eine bestimmte Sache oder Tätigkeit entsteht selten durch puren Zufall …

Die Schule ist ein Ort der Bildung, der Konzentration und der Übung. Tatsächlich war ich ein strebsamer junger Mann, der seine Aufgaben erledigte, bevor ich der eigentlichen Leidenschaft, dem Metallmodell-Baukasten mit seinen vielen Lochprofilen, Lochplatten, Schrauben, Muttern, Rädern usw. mit feuriger Hingabe widmete.

Mechanik und Physik lernte ich komplett freiwillig und voller Eifer auf spielerische Weise kennen, schätzen und erforschen. Der Staubsauger des Hauses war mein grösster Feind, wenn in klingender engelhafter Leichtigkeit die auf der Spielarena rumliegenden Einzelteile im Metallrohr geräuschvoll in den Staubsack kugelten. Das war ein Schreckens-Moment für mich. Da waren natürlich Gegenmassnahmen gefragt. Wenn sich der innere Dienst des Hauses auf Einkaufstour begab, half nur ein scharfes Küchenmesser um die Schrübli und Mütterli und sonstigen Kleinteile nebst dem Hausstaub aus dem Sack mit scharfem Schnitt zu befreien und ans Tageslicht zu befördern. Klar folgte darauf eine saftige Diskussion mit dem Innendienst.

Die dünne Schnur von der Seilbahn mit dem Meersäuli als Testfahrer in der Kabine hat die Fahrt von auf und ab, ab und auf – und das einige Male – ohne bleibenden Schaden gut überstanden und ebenso das Meersäuli, das an der Talstation nach dem Ausflug wieder sicheren Boden fand. Das Liegenlassen der Teile hatte für mich eine erfreuliche tiefe Erkenntnis: Nach dem bauen sorgfältig alles in den Kasten zurück zu räumen!

Das ist auch beim Älterwerden noch so, nur ohne Staubsauger! ;-)

Doch mich dürstete nach weitaus mehr. So folgte meine Ausbildung als Fotograf an der «Zürcher Hochschule der Künste ZHdK». Mit abgeschlossenem Studium in der Tasche überkam mich das blanke Fernweh. Ich wollte die Welt mit allen ihren Bewohnern und Facetten entdecken, mich von verschiedenen Orten, Menschen und Klimata inspirieren lassen und das Besondere in Bildformat festhalten. Es gibt jedoch noch ein paar weisse Flecken auf meiner bereisten Weltkarte.

Zurück in der Schweiz verwirklichte ich meine Vorstellung vom eigenen Foto-Studio-Betrieb. Ich rief die Firma SfD AG «Studio für FotoDesign AG» mit Schwerpunkt Bildproduktion ins Leben, welche nebst aufwendigen Sach- und Personenaufnahmen alles mit viel Chemie im Analog-Modus produzierte sowie auf Bestellung quirlige Clips und kurze Filme vor Ort realisierte.

Zum Studiobetrieb gehörte auch das STOKYS Metallbaukasten-System. So konnten mühelos Konstruktionen / Tools zum Festhalten von zu fotografierenden Geräten und Gegenständen gebaut werden. Der Studiobetrieb war eine sehr produktive und arbeitsreiche Zeit.

Mit der Pensionierung wurde der Zeitraum grösser, um den Metallmodellbau mit anspruchsvollen Werken zu erweitern. Ich durfte bei den AMS Mitglied werden.

Die «Amateure für Metallmodellbau in der Schweiz / AMSclub» sind Hobby-Konstrukteure und Sammler, die sich kreativ mit dem Metallmodellbau und all seinen Systemen befassen, damit konstruieren und Gedankenaustausch pflegen.

Einmal im Jahr / April stellen die Mitglieder der AMS ihre Modelle am Modell-Börsen-Tag im Ebianum in Fisibach / Kaiserstuhl AG aus.